Einsame Insel Langkawi
Die Insel Langkawi ist nicht einsam. Hier gibt es sogar vergleichsweise viele Touristen. Einsam ist es hier, weil Carla in Thailand ist und ich hier. Da ich eigentlich nicht nach Thailand wollte, sondern mir noch lieber Melaka angucken möchte, und Carla gerne nach Chiang Mai will, haben wir gedacht, es wäre doch eine gute Idee, dass jeder seins macht für 2-3 Wochen und wir uns dann wiedertreffen. Als es dann an die zeitweilige Trennung ging, ist uns klar geworden, dass die Idee doch ziemlich dämlich ist. Dumm nur, das wir dann schon alle Sachen, wie Flüge etc. gebucht und bezahlt hatten. Alles zu stornieren und über den Haufen zu werfen hätte uns eine ganze Stange Geld gekostet. Momentan trennen uns also ein paar hundert Kilometer und eine Landesgrenze. Entweder treffen wir uns vorher in Thailand und gucken uns zusammen Bangkok an oder wir treffen uns in Singapur. Carlas Pflichtflug fürs Visum geht nach Singapur.
Kaffeepause am Pantai Tengah |
So mache ich das Beste aus meiner Zeit. Wenn ich nicht versuchen würde das Beste draus zu machen, würde es die Situation noch dümmer machen, als sie schon ist :D. Langkawi, um genau zu sein das Gebiet von Pantai Cenang, ist ein toller Ort um Urlaub zu machen. Es gibt eine ziemlich gute Infrastruktur, tolle Strände, relativ wenig Touristen, sogar während der Osterferien, und es ist ziemlich günstig, weil die gesamte Insel ein einziges Duty free Gebiet ist. Im Vergleich zu Kuala Lumpur, wo das 0,5l Bier 16 RM (ca 4€) kostet, gibt es dasselbe Bier hier für 3RM (ca 0,75€). Zum Saufen bin ich hier aber nicht hergekommen, sondern um die Insel zu genießen und das macht einem die Insel ziemlich einfach.
Ich habe mir einen Tag lang einen Scooter gemietet und bin damit über die Insel geheizt. Meinen Weg habe ich mal als animiertes GIF gezeichnet. Leider ist es zu groß, um es direkt hier einzubinden. Den Weg sieht man hier aber auch ohne Animation.
Meine Scootertour um Langkawi |
Die Nummern der Punkte unten findet ihr auf dem Bild oben wieder. Das Sternchen auf dem Bild ist mein Guesthouse Soluna. Ein sehr gutes Guesthouse zu günstigen Preisen und mit super Besatzung. Alle sind sehr freundlich und hilfsbereit. Die Gäste hier runden das Bild angenehm ab.
2. Erstes großes Ziel war die längste einseilige Seilbahn, mindestens der Welt, vermutlich eher der Galaxie, eventuell sogar des gesamten Universums. Quasi ein Superlativ der Superlative, das Einzige Einzigste unten den Einzigen, der Anfang vom Anfang und Ende vom Ende, das Vorglühen vorm Vorglühen und der Absacker nach dem letzten Absacker. Die Seilbahn war schon nett und vor allen Dingen hoch und steil. Für einen ehemaligen Höhenängstler schon ordentlich, aber noch nicht kritisch. Für die Skybridge, die das eigentliche Ziel der Aktion ist, hat es dann noch mehr Mut gebraucht. Es war auf jeden Fall den Besuch wert, auch wenn das Wetter ein bisschen diesig war. Die Aussicht war großartig. Der Weg dahin war allerdings ein bisschen beschwerlich, weil ein Ende der Skybridge renoviert wird. Ausgerechnet das Ende, über das man normalerweise die Skybridge betritt. Also musste man über einen “Jungle trail” zum anderen Ende gehen. Das hat dem ein oder anderen beleibteren Chinesen den Schweiß mit kräftigem Druck aus der Stirn gedrückt.
Es geht abwääääääääärts …. |
Angeblich die längste Rundbrücke der Welt |
3. Der Beach Tanjung Rhu ist perfekt für eine Pause. Ein wunderschöner Strand, mit wunderschönem Sand in einer kleinen Bucht mit pittoresken Inseln ein Stück weiter draußen. Hier habe ich die wohl schlechteste Pizza meiner Reise gegessen. Der Hunger treibt es rein, der Ekel treibt es runter. Sie war schon gut, im Sinne von nicht verfault oder vergammelt, aber sie hat so schlimm geschmeckt, im Sinne von zu verwürzt und auf der anderen Seite zu wenig Gewürze. Es ist schwer zu beschreiben, wie diese Pizza geschmeckt hat. Man hatte auf der einen Seite das Gefühl, es ist was zu viel drauf und gleichzeitig, dass was fehlt.
Ein 180° Blick auf dem Tanjung Rhu Beach |
Pizza miserable |
4. Hier habe ich wieder getankt. Ich wollte eigentlich im Anschluss auf den Berg in der Mitte der Insel fahren. Die Besitzerin meiner Unterkunft hat mir gesagt, dass ich nochmal nachtanken müsste, wenn ich da hoch will. Es geht eine bequeme Straße hoch, aber man verbraucht bergauf natürlich mehr Sprit. Als ich gesehen habe, dass der Berg mit dunklen Wolken verhangen ist, das habe ich natürlich erst nach dem Tanken gesehen, habe ich das dann doch sein lassen. Ich fahre da ja nicht hoch um dann im Regen zu stehen, ohne schöne Aussicht und dazu noch nur in kurzer Hose und T-Shirt. Da wäre ich ja schön blöd.
5. Hier gab es nichts besonderes, nur eine Mall. Angehalten habe ich hier, um Wasser auszutauschen. Also Pinkeln und neues Wasser kaufen. Dabei habe ich den ersten reinen Nutellaladen meines Lebens gesehen. Es sollte mehr Läden geben die aussließlich Nutella verkaufen. Natürlich habe ich davon kein Foto gemacht 🙁 Mist!
6. Am Pantai Tengah habe ich meine Fahrt bei einem Kaffee in einem schönen Cafe direkt am Strand ausklingen lassen. Der Kaffee war komplett überteuert und nicht besonders gut. Direkt vor dem Kaffee gab es eine “Ablegestelle” für Parasailor. Den Typen im Boot, das die Parasailor zieht, zu sehen war es dann doch wert. Der Kerl schaffte es, seine Parasailor am Strand wieder da abzusetzen, von wo sie gestartet sind. Das bedeutet, dass er sie quasi aus der Luft wieder an Land gebracht hat. Die Leute sind mit vielleicht 2m Abstand wieder da gelandet, von wo sie gestartet sind. Man bedenke, dass der Typ das von seinem Boot aus gemacht hat und zwischen Boot und Parasailor bestimmt 50m Seil waren. Eine beeindruckende Leistung, an der ich mich nicht satt sehen konnte. Alle 10 Minuten hat sich das Schauspiel wiederholt.
Pantai Tengah in der Abendsonne |
Das Ganze hat mich inklusive aller Eintritte (40RM) , Essen und Trinken (25 RM), Miete für den Scooter (35 RM) und Sprit (5RM) um die 105 RM (ca 26€) gekostet. Die Scootermiete und den Sprit kann man natürlich durch 2 teilen, wenn man das Ganze als Pärchen macht. Nach 5 Stunden war die Tour vorbei.
Ich glaube ich behalte den Scooter noch einen Tag und versuche morgen den Berg zu knacken. Je früher ich losfahre desto besser, dann gibt es in der Regel weniger Wolken.
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