Sayabouri Elephant Conservation Center

Ich bin ein bisschen spät drann mit schreiben. Im Elephant Conservation Center ECC gab es kein Internet und nur sehr eingeschränkt Strom, deshalb konnte ich nicht schreiben. Wir sind danach von Sayabouri nach Vientiane mit dem normalen Bus gefahren, abends wollte ich in Vientiane dann schreiben. Der Bus ist leider erst morgens um 4:00 Uhr angekommen. Der Bus war so voll gepackt mit Leuten und sogar einem Hahn, wie ich es bisher noch nicht gesehen habe. Der Hahn hat zu Sonnenuntergang sogar gekräht, was die Laoten auch lustig fanden. Am nächsten Tag haben wir lange geschlafen und mussten so Sachen erledigen wie, Post verschicken und so, da konnte ich auch nicht schreiben. Abends ging dann der Bus von Vientiane nach Pakse als Sleeperbus und anschließend dann in einem anderen Bus der Transfer zum Boot nach Don Det. Als wir dann am Resort angekommen waren wurde uns gesagt, dass unsere Buchung nicht geklappt hat und das Hotel ausgebucht ist. Wir haben dann das nächste genommen, was dann günstiger und schöner war. Erst jetzt komme ich dazu zu schreiben.

Der Rüssel vom Babyelefanten
Doch zurück zum ECC. Die Elefanten sind wunderschön. Wir waren die ganze Zeit mit 3 Elefantendamen zusammen Me Kohn, Me Dok und Me Budnam. Me heisst soviel wie Mutter. Elefanten, die entweder sehr alt sind oder Kinder bekommen haben, werden so genannt, hat uns einer der Mahout erzählt. Wir haben da den klischeehaftesten Laoten getroffen, den es gibt. Ein unglaublich lustiger und fröhlicher Typ namens Mr. Bee, der als Mahout in einem Elefantencamp arbeitet und dessen Eltern sticky rice farmer auf dem laotischen Land sind und den sticky rice mit Wasserbüffeln anbauen. Viel mehr Laos geht kaum.

Wir wurden den Elefanten vorgestellt, haben sie gestreichelt, gefüttert und auch geritten. Ich war ehrlich gesagt hin und her gerissen, ob ich einen Elefanten reiten soll oder nicht. Ich habe mich dafür entschieden, weil es reiten war ohne Sattel, also nur auf der Schulter des Elefanten, und weil die Elefanten da mit Respekt behandelt werden. Hooks werden nicht benutzt, genauso wenig müssen die Elefanten da arbeiten. Sie müssen also keine 3 Baumstämme auf ihren Stoßzähnen tragen oder ähnliches. Wer mehr Informationen zum ECC haben möchte findet sie hier auf der ECC Homepage. Das Reiten selber ist atemberaubend. 3 Meter hoch sitzt man auf der Schulter und man spürt die Schultermuskeln des Elefanten bei jeder Bewegung. Sie bewegen sich mit einer Leichtigkeit durch die Landschaft, die man niemals erwarten würde. Abends werden die Elefanten in den Wald geführt, wo sie die Nacht verbringen und fressen können. Elefanten fressen mehr als 200 kg Futter pro Tag. Wenn ein Elefant durch den Wald geht, geht sein Rüssel permanent nach links und rechts und reisst Äste, Blätter und Früchte ab, die er sich in den Mund stopft. Gehen auf gerader Strecke ist für sie genauso wenig ein Problem, wie das hoch und runter laufen von steilen Hängen.

Carla holt einen Elefanten
morgens aus dem Wald ab
Der Fuß eines Elefanten ist so gewachsen das sie eigentlich permament auf den Zehenspitzen laufen, ähnlich wie bei Highheels. Das Hintere des Elefantenfußes ist keine Hacke wie beim Menschen, sondern Muskeln und Fett. Der Fuß ist dadurch unterdrunter größtenteils weich. Ein Elefant kann durch seinen Fuß Schwingungen aufnehmen und dadurch quasi hören was im Boden vor sich geht. Er weiss dadurch in bis zu einem Kilometer Entfernung ungefähr den Ort wo sich andere Elefanten befinden oder ob sich Tiere und Menschen in einem größeren Radius um ihn rum bewegen.

Auf den Schultern von Riesen
stehen / sitzen
Viele Fakten über Elefanten aber wenig Beschreibung was wir so erlebt haben. Ich könnte hier 10 mal schreiben wie toll es ist auf einem Elefanten zu reiten, oder wie faszinierend es ist einem Rüssel zu zu sehen wie er Essen greift und es in den Mund befördert. Das ist für jeden anderen ausser mir und Carla glaube ich langweilig. Wir haben eine Menge sehr nette Leute getroffen, ein älteres Pärchen aus England, die mit uns zusammen dasselbe 3 Tage/2 Nächte Programm hatten wie wir, ein junges Pärchen aus Frankreich, die nach ihrem Abschluss ihres “Cinema” Studiums 2 Monate in Südostasien reisen und ein älteres Paar aus England, die schon seid über 30 Jahren im Ausland leben und seid 4 Jahren in Sri Lanka. Die hatten eine unglaublich interessante Lebensgeschichte. Sie arbeitet seid sehr langer Zeit für das englische Pendant zum Götheinstitut und unterrichtet Leute in fremden Ländern in englischer Sprache und Kultur. Dadurch hat sie bereits in mehr als 15 Ländern gelebt und gearbeitet. Ihre jetzige Station ist Sri Lanka und sie bewirbt sich jetzt schon für ein weiteres Land.

Jetzt sind wir gerade in Don Det – 4000 Islands im Süden von Laos, doch ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.



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